Was steckt hinter der #Zeitungskrise ? #Wirtschaft #Kultur #Gesellschaft #Politik #Medien

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Haben die Verlage sich abgesprochen?

Kein Tag vergeht ohne Ankündigung weiterer, gravierender „Einsparungen“ bei namhaften deutschen Medienhäusern. Die Meldungen überschlagen sich… „Auch der Spiegel muss sparen“ lautet heute die Headline eines Berichts der Financial Times Deutschland, die am 7. Dezember 2012 letztmalig erscheint (Der Verlag Gruner + Jahr stellt die FTD komplett ein, G+J ist auch am Spiegel beteiligt). Berliner Verlag streicht bis zu 86 Stellen verkündet heute der Branchendienst meedia.

Was steckt hinter der so genannten Zeitungskrise, Medienkrise oder Printkrise?

Alle beklagen sinkende Werbeerlöse. Rückgängige Anzeigen. Das Internet mit seiner „Kostenloskultur“ wird gern angeführt als Ursache.

Aber das ist es nicht. Zumindest nicht nur. Und nicht im Kern.

Was könnte also dahinter stecken?

  • Mediaagenturen, die ihren Kunden andere Kanäle empfehlen?
  • Die Wirtschafts-Kunden selbst, die keinen Mut und keine Etats mehr haben für aufwändige Kampagnen?
  • Kunden, die gar keine guten Produkte und Dienstleistungen mehr haben, die sie bewerben könnten?
  • Die Kreativen, die keine Ideen mehr für aufmerksamkeitsstarke Anzeigen haben?
  • Auftraggeber, die keinen Mut mehr haben für ungewöhnliche Kampagnen?
  • Die nur noch in preisgetriebene Schweinebauch-Anzeigen investieren?
  • Wo sieht man heute noch gute Imagewerbung?

All diese und noch viel mehr Fragen ließen sich beantworten mit SPARZWANG und ANGST.

Sowohl in der Wirtschaft im allgemeinen, als auch in den Medien herrscht seit Jahren Sparzwang.

Langsam sind manche an einem Punkt angekommen, wo man die Folgen des Kaputtsparens – oder der falschen Investitionen – spürt und sieht.

Motivation, Qualität, Kreativität, Innovation: all das leidet.

Lieber stimmt man jedoch ein in den großen allgemeinen Jammergesang (das böse Internet, keiner ist bereit, zu zahlen…), entlässt gute Leute und lagert weiter aus… Gern in andere Länder mit vermeintlich billigeren Arbeitskräften. Das ist leider ein Irrglaube, denn der Bumerang kommt irgendwann zurück…

Es entsteht ein Klima der Angst:  Mitarbeiter, die sich um ihre Arbeitsplätze sorgen. Mehrbelastung, Zeitdruck, Qualitätseinbußen, Depression, Burn out…. Tendenz steigend. Wo soll das hin führen?

Viele Firmen haben inzwischen das große Thema Nachhaltigkeit für sich entdeckt.

Sie wissen, dass sie etwas tun müssen für die Mitarbeiter, die Gesellschaft und die Umwelt (CSR).

Einige meinen es wirklich ernst (und haben schon immer nachhaltig agiert, längst bevor der Begriff Nachhaltigkeit zur Floskel verkommen ist).  Sie haben langfristige Ziele und sind mit gesundem Wachstum zufrieden und erfolgreich.

Andere stecken nur viel Geld in hübsche, teure Nachhaltigkeitsberichte… betreiben Greenwashing.

Hier ein Bericht über eine aktuelle Umfrage zum Thema (Quelle wuv).

Die Medienkrise ist Spiegel der aktuell sich zuspitzenden Wirtschaftssituation. Die Medien sind der Seismograf. Es geht um viel mehr als nur eine Krise von Tageszeitungen und Print.

Alles wackelt mächtig.

Überall.

Die Krise als Chance erkennen.

In dieser Krise sehe ich immer mehr Einzelunternehmer,  kleine und mittlere Unternehmen aller Branchen, die gut dastehen.

Die ich auch persönlich mit meinem Kaufverhalten gern unterstütze.

Sie konzentrieren sich auf ihre Kompetenz (USP). Und darin sind sie richtig gut. Einzigartig.

Sie investieren in Qualität, Regionalität, Stärkung des eigenen Wirtschafts- und Lebensraumes. Sie schätzen ihre Mitarbeiter – auch Freie –  und bezahlen sie anständig. Sie schätzen die Gesellschaft und Umgebung, in der sie wirtschaften und leben und engagieren sich nachhaltig.

Ein immer Weiterschnellerhöher wird es nicht geben. Zum Glück. Denn sonst würde es bald nur noch Menschen mit Depression und burn out (das ist schicker) geben.

Auch die Märkte in Asien wackeln… Das sollten auch alle, die dort billig produzieren, langsam aber sicher erkennen…

Nur eine „andere“ Wirtschaft, deren Ziel nicht allein die Gewinnmaximierung ist,  kann überleben.

Eine Wirtschaft, die das Wohl der Menschen in den Mittelpunkt stellt. Eine humanistische Wirtschaft.

Das gleiche gilt für die Politik…

Empfehlen möchte ich diesen interessanten und inspirierenden  YOUROPE-ARTE Beitrag zum Thema.